Es gibt ein paar Turnierdirektoren bei denen die Teilnehmer teilweise in Scharen kommen, wenn diese zu einem Turnier rufen. Der Eduard ist so einer. Egal wo er ein Turnier organisiert, es ist immer super Stimmung und ein volles Teilnehmerfeld. Was natürlich in erster Linie an diesem top Typen liegt. So war es auch dieses Mal bei den 1. Rizzi Open in Pirmasens. Pirmasens ist ein Kurs, der fast zwei Jahre lang von der Disc Golf Gemeinde übersehen wurde. Dabei ist der Kurs sehr ansprechend mit seinem Verlauf in einer Schlucht. Daraus resultieren natürlich auch Höhenunterschiede, die bewältigt werden wollen und ein See in der Mitte tut dann sein übriges. Jon versenkte zum Beispiel zwei Mal die gleiche Scheibe darin, beim zweiten Mal dann leider entgültig. Als Beispiel für die Höhen gilt Bahn 12, die ist gerade einmal 48 m lang. Um aber neben den Korb zu kommen, nimmt man am besten "den leichtesten Driver und reißt voll an", so meinte ein lokaler Pirmasenser Disc Golfer während Runde 1. Alles in allem ein Kurs mit durchschnittlich eher kurzen Bahnen, die einem aber vollste Konzentration abverlangen.

Der Ede hat also zum Turnier gerufen und natürlich sind ein paar Heads Up Spieler dem Ruf gefolgt. Es hatte ein klein wenig das altbekannte Turniergefühl aus den letzten Jahren, als aus Freiburg immer die gleichen zwei angereist waren und es dieses Mal eben auch diese beiden waren. Aber auch ein Heads Up Exilant, für diesen Bericht aka Horst, leistete uns Gesellschaft. Eine Seltenheit war im übrigen der Zeitpunkt der Anreise. Denn Gorden und Jon kamen bereits am Freitag früh genug für eine Doublesrunde an. Diese konnte aber leider aus Gründen der Nahrungsaufnahme und des zu einem bestimmten Zeitpunkt reservierten Tisches nicht beendet werden.

Als es dann am frühen Samstagmorgen los ging, konnten sich alle 71 Spieler über strahlenden Sonnenschein freuen. "Zum Glück ist gutes Wetter, denn bei Regen ist der Kurs teilweise nicht spielbar", freute sich auch der TD über das grandiose Wetter. Gespielt wurden natürlich 18 Bahnen, obwohl der Kurs standardmäßig nur 15 Bahnen besitzt, bei der ein Par 4 dabei war. Jon startete auf der Bahn mit einem Tor das als Tripplemando fungierte, spielte aber souverän durch. Für einen Birdie zum Start reichte es aber dennoch nicht. Gordian startete mit Jörgen auf Bahn 8 an der man einen Hang entlang spielte und Horst startete auf seiner "absoluten Lieblingsbahn". Man könnte diese leicht sarkastische Bezeichnung allerdings auch ernst nehmen, denn Horst schaffte zu Beginn tatsächlich das Birdie.

Nach der ersten Runde zeichnete sich ein doch eher unerwartetes Bild des Geschehens. Zu allererst muss gesagt werden, dass in den internen freundschaftlichen Wettkampf neben Gorden, Jon und Horst auch Jörgen hinzugezählt wird. Das überraschendste von allem war, dass ganz hinten von den vieren Gordian stand. Mit einer 65er Runde hatte er sich ganz schön eingeschenkt und hatte bereits 4 Würfe Rückstand auf den nächsten Konkurrent. Jörgen benötigte nämlich 61 Würfe um die Runde abzuschließen. Es ging überraschend weiter, denn Jon lag mit 58 Würfen intern auf Rang 2 und Horst lag mit 56 Würfe ganz vorne.

Vor Runde 2 ging eigentlich ein jeder davon aus, dass diese Reihenfolge nicht wirklich Bestand haben sollte. Runde zwei ging los und ein klein wenig sollte sich die allgemeine Erwartungshaltung auch bewahrheiten. Horst zeigte allerdings allen, dass er Disc Golf spielen kann und landete mit 54 Würfen in der Turnierrangliste zu diesem Zeitpunkt auf Platz 10. Damit verteidigte er auch souverän den internen Rang 1. Auch Gorden konnte die Erwartungen an ihn nicht ganz erfüllen. Denn mit seiner 56er Runde verbesserte er sich zwar um neun Würfe, allerdings gelang es ihm trotzdem nicht Jon einzuholen. Jon behauptete mit einer 60er seinen zweiten internen Rang und hatte nun aber nur noch 3 Würfe Vorsprung auf Gorden. Jörgen konnte sich zwar um einen Wurf verbessern, musste Gorden aber trotzdem an ihm vorbei ziehen lassen.

Am Samstagabend wollten alle vier noch nicht mit dem werfen aufhören, bewaffneten sich mit einem Putter, zogen noch fast stundenlang durch den Park, entdeckten dabei neue und interessante Bahnen und begaben sich dann erst zu recht später Stunde zur Playerparty mit Handkäs und Rockmusik von Handkäs Ede und den Bretzelmännern.

Eine Stunde früher ging es am Sonntag weiter. Eine weitere Besonderheit gab es bei den 1. Rizzi Open, denn es wurde kein Halbfinale gespielt, dafür aber ein ausgedehntes Finale mit den 24 besten Openspielern. Dazu sah es derzeit auch noch so aus, als ob alle Freiburger, bzw. Heads Up Spieler auch tatsächlich das Finale erreichen. Doch zu erst musste die dritte Runde gespielt werden, bei der es auf Grund des Finales, nun doch für alle noch um etwas ging. In Runde drei kam es auch zu einer Seltenheit bei Turnieren, denn Gorden und Jon freuten sich über eine gemeinsame Runde. Es wurde ein Wettkampf um jeden einzelnen Wurf, denn mal musste sich Gorden mit einer vier begnügen und ein andermal ließ Jon das Birdie liegen. Immerhin auf der Insel gelang beiden das Birdie. Am Ende sollte aber Gorden die Oberhand haben und konnte Jon (59) vier Würfe abnehmen. Mit seiner 55er Runde konnte er sich auf den 20ten Platz verbessern und gelangte intern auf Rang 2.

In Runde drei kam auch die große Stunde von Jörgen und Horst. Während sich Jörgen (51) noch um neun Würfe zu seiner zweiten Runde verbessern konnte, bekam Horst (63) nun seinen Namen. Denn leider hatte er wohl seine ganze Konzentration am Tag zuvor aufgebraucht und verschlechterte sich um 9 Würfe zu Runde 2. Somit räumte Jörgen das interne Feld von hinten auf und zog an allen vorbei von Rang 4 auf Rang 1. Doch Horst war ihm mit einem Wurf Rückstand immer noch auf den Fersen. Einen Wurf Unterschied hatten auch Gorden und Jon, die sich auch weiterhin Chancen für den ersten Rang ausrechneten.

Es folgte das Finale über 12 Bahnen, das für Jon das erste in seiner Disc Golf Karriere war und vor allem alle vier gespielt haben. "Jetzt zocke ich auf und räume das Feld von hinten auf", so dachte sich Jon zu Beginn des Finales. Doch bei gleich der ersten Bahn, ein langer Drive von einem erhöhten Tee über den See, gelang ihm nur eine vier. Am Ende konnte er aber jeden Fehler mit einem Birdie ausgleichen und beendete sein Finale auf Par (36). Gordian spielte ähnlich gut und es sah auch danach aus, dass Jon es bei einem weiteren Turnier nicht schaffen würde ihn zu schlagen. Seine letzte Bahn im Finale wurde ihm aber leider zum Verhängnis. Obwohl er seine Scheibe zu einem Birdieputt nahe genug an den Korb gelegt hatte, wollte diese nicht in den Korb, sondern rollte den Hang hinunter. Bis er daraufhin die Scheibe in den Korb befördern konnte, hatte er sechs Würfe benötigt und damit lag Jon 2 Würfe vor ihm. Horst wollte seinen Namen noch einmal bestätigen und spielte mit einem 44er Finale das klar schlechteste von allen vier.

Jörgen konnte sich hingegen mit 37 Würfen behaupten und landete am Ende intern auf Rang 1 und im gesamten Turnier auf Platz 14 mit 209 Würfen. Jon (213) belegte intern nach einem knappen und spannendem Finale doch noch Rang 2. Damit konnte er sich sowohl über das erste zweitägiges Turnier mit einer Platzierung vor Gordian, als auch sein erstes Finale und eine Top 20 Platzierung freuen. Gordian ärgerte sich noch etwas über die sechs auf der letzten Bahn, musste sich mit dem internen dritten Rang begnügen, konnte sich aber ebenso über eine Top 20 Platzierung freuen. Horst zehrte noch von seinen guten Leistungen am Samstag, die er leider am zweiten Tag nicht wiederholen konnte. Daher musste er sich sowohl mit dem internen letzten Rang als auch mit Platz 21 begnügen.

Alles in allem war es für den Heads Up Freiburg dann doch ein leicht erfolgreiches Turnier. Es war ein spannender interner Kampf um die Platzierungen und es haben alle Heads Upper den Finalcut geschafft. Am wichtigsten jedoch ist, dass es ein sau geiles Wochende mit einem Haufen Spaß war. Am meisten trug natürlich der Eduard dazu bei. Denn seine Turniere machen immer am meisten Spaß. Daher ein riesiges Dankeschön für seine viele Arbeit. Das gilt natürlich auch für die Rizzi Lounge die mit den gestifteten Kunstwerken interessante Preise zur Verfügung stellten und dem Dynamikum Pirmasens für den Kurs im Park.

Hier gibt es noch die Ergebnisse auf GTO und eventuell auch bald bei der PDGA. Bilder konnten bisher noch keine gefunden werden.

Anmerkung des Autors: Die Verwendung des Namens Horst wurde von dem betroffenem Spieler so erwünscht.