Hesselbach, das erste B-Turnier des Jahres und gleichzeitig das mit der kürzesten Anfahrt für uns Freiburger. Eigentlich kann es ja gar keine besseren Umstände geben, wenn es da nicht immer das Problem mit den Startplätzen gäbe. Denn Hellsterns Hesselbacher Hofturnier gehört eindeutig zu den beliebtesten Turnieren Deutschlands, nicht nur weil es bereits in seiner 13. Ausführung stattfand, und das gilt natürlich auch für die Topspieler.
Genau aus diesem Grund geben die Spieler, die sich qualifiziert haben, ihre Startplätze auch nicht ab, sondern kommen selber nach Hesselbach.

Natürlich war es in diesem Jahr nicht anders, nur gab es zum ersten Mal eine Besonderheit. Gordian hatte nämlich durch seinen dritten Platz in Ravensburg die direkte Qualifikation geschafft. Um einen Startplatz bangen mussten somit nur Jon und Jochen. Nach der letzten Anmeldephase erhielt Jon dann eine Wildcard, was ihn „extrem freute, denn Hesselbach zählt zu meinen Lieblingsturnieren“. Auch Jochen hatte am Ende noch Glück und rutschte zwei Tage vor dem Turnier noch in das Starterfeld.

Wie bereits erwähnt kommen auch sehr viele Topspieler nach Hesselbach. So konnte man in diesem Jahr ein wirklich hochklassiges Feld begutachten. Manche nahmen sogar sehr lange Fahrten auf sich um in das kleine Tal bei Oberkirch zu kommen. So machte sich der derzeit beste deutsche Spieler Simon Lizotte aus Bremen auf die Reise, und die Brauns hatten den langen Weg aus Berlin hinter sich.

Für uns Freiburger ging es früh morgens am Samstag los. Das ist übrigens auch eine Eigenheit des Hesselbach Turniers. Bei allen anderen Turnieren fahren wir immer schon am Freitagabend los. Und somit waren wir bereits relativ fit als wir in Hesselbach ankamen. Nur leider konnte keiner der Freiburger diesen Umstand direkt in einen guten Score umsetzen. Obwohl Gordian mit einer 64 zwar noch unter seinen Verhältnissen blieb, spielte er doch keine allzu schlechte Runde auf dem Par 59 Kurs. Jon hingegen hatte sichtliche Probleme sich mit dem Kurs in Hesselbach zu Recht zu finden und musste nach der ersten Runde eine 70 abliefern. Das eher überraschende Ergebnis der ersten Runde brachte Jochen mit einer 67 ein. Wie es aussieht findet er derzeit recht schnell zu seiner alten Form vor seiner China Zeit zurück.

Wie in Hesselbach üblich gab es zum Mittagessen Chili con Carne. So richtig genießen konnten aber nur Gordian und Jochen die Pause, denn Jon kam erst zwanzig Minuten vor Start der zweiten Runde von seiner ersten zurück. Ein recht langsamer Flight vor ihm bescherte ihm „bis zu 5 Minuten Wartezeit an jeder einzelnen Bahn“, regte er sich auf.
Gut möglich, dass für Jon durch die kurze Pause die Verbesserungschancen gering waren. Zumindest könnte er sich darauf berufen, denn mit einer 73 benötigte er sogar drei Würfe mehr als zuvor. Auch Gordian konnte seine eigentliche Spielstärke nicht herauf beschwören und musste hinnehmen, dass er sich um einen Wurf verschlechterte. Jochen hingegen demonstrierte eine konstante  Leistung und lieferte eine weitere 67 ab. Damit hatte er sich bereits im internen Freiburger Duell den zweiten Platz gesichert, denn mit 6 Würfen Rückstand sah Jon keine wirkliche Chance mehr aufholen zu können.

Die Nacht zwischen Samstag und Sonntag ist in Hesselbach immer kurz. Das liegt natürlich daran, dass der Termin des Turniers in jedem Jahr mit der Zeitumstellung zusammen fällt. Somit musste jeder Spieler eine Stunde weniger Schlaf als sonst hinnehmen, doch das spiegelte sich eigentlich nur bei Gordians Ergebnissen wieder. Denn irgendwas lief bei ihm in der dritten und vierten Runde schief. Mit jeweils 67 Würfen beendete er das Turnier und war am Ende ganz und gar nicht zufrieden. Jochen verschlechterte sich in Runde 3 zwar auf einen Score von 72 Würfen, zeigte allerdings in Runde vier mit einer 65 dass bei ihm die Formkurve klar nach oben zeigt. Wahrscheinlich beflügeln ihn seine derzeitig regelmäßigen Siege bei den League Days. Für Jon brachen am Sonntag die Runden der Verbesserung an. In der dritten Runde schaffte er es die 70 zu knacken und lieferte eine 69 ab und in Runde 4 erreichte er mit einer 66 ganz klar sein bestes Ergebnis des Turniers. „Ich hatte nicht damit gerechnet in der letzten Runde mein bestes Ergebnis zu spielen“, so Jon, denn eigentlich spielt er bei B-Turnieren gar keine 4 Runden. Doch in Hesselbach gab es in diesem Jahr zum ersten Mal kein Halbfinale und Finale, dafür aber vier Runden für alle.

Gewonnen hat das Turnier mit einem knappen Vorsprung von nur 2 Würfen Simon Lizotte (211), gefolgt von Marc Mäding (213), Dominik Stampfer (215) und Christian Plaue (216). Die Grandmaster entschied Wolfang Kraus mit einem Vorsprung von 13 Würfen für sich, die Master gewann Klaus Kattwinkel und die Damen gingen an Lokalmatadorin Christine Hellstern.

 

Ergebnisse