Kurz vor knapp bevor das Jahr 2016 sich dem Ende zuneigte, wollten und mussten wir noch einen neuer Heads Up Vereinsmeister ausspielen. Im vergangenen Jahr wurde die VM in größerem Rahmen ausgetragen und sogar als PDGA Turnier angemeldet. Doch in diesem Jahr berief man sich im Heads Up Vorstand wieder auf eine kleine aber feine Meisterschaft mit aktiven, zukünftigen und ehemaligen Heads Up Mitgliedern.
Dies wurde so natürlich nicht entschieden weil wir den Merry Chains Basel und weitere Spieler nicht mehr dabei haben wollten, sondern da wir zwei unterschiedliche Kurse im Waldseilgarten spielten. Bei dem ersten, alt bekannten, Kurs im Waldseilgarten hätte eine Durchführung der VM mit einer größeren Anzahl an Spielern und mehreren Flights eventuell noch einigermaßen gut funktioniert. Obwohl es auch hier bereits im letzten Jahr ein kleineres Durcheinander gab. Auf dem recht neuen Kurs 2, bei dem die meisten Bahnen um das Tippi herum sind, hätte es ein heilloses Chaos gegeben. Jede zweite Bahn läuft entweder rückläufig zur Bahn vorher oder kreuzt bis zu vier andere Bahnen.
Es war also klar, dass es nur maximal mit zwei bis drei Flights möglich wäre diesen Kurs während eines Turniers ohne richtig lange Wartezeiten zu spielen.
Somit fanden sich am 11. Dezember 2016 sechs aktive Spieler, ein zukünftiges Vereinsmitglied und ein ehemaliges Mitglied zur Vereinsmeisterschaft 2016 ein. Mehrere Mitglieder waren leider zeitlich verhindert und für ein paar wenige war der Anfahrtsweg von mehreren hundert Kilometern zu lange für eine Teilnahme.
Recht früh morgens, ging es bei klirrender Kälte und klarem Himmel mit dem Playersmeeting los. Es wurde kurz auf die flüssige Verpflegung von Tee und Glühwein hingewiesen, die Weihnachtsgeschenke verteilt, und die Flights aufgeteilt. Dann ging es mit der ersten Runde auf dem alt bekannten Waldseilgarten Kurs los. Die Erfahrung der letzten Jahre und League Days zeigte, dass diejenigen mit einer Ambition auf den Vereinsmeistertitel am besten unter 50 spielen müssten. Tatsächlich erreicht hatten das nur Gordian und Titelverteidiger Zvonko. Diese beiden waren auch die Favoriten auf den Titel 2016.
Zvonko konnte sich in Runde 1 gleich einmal an die Spitze setzen. Mit neun Birdies und ansonsten nur Par spielte er eine 46 und machte es damit für alle anderen Titelanwärter gleich am Anfang schwierig ihm in die Quere zu kommen. Doch Gordian ließ sich dadurch nicht groß beeindrucken, denn auch er spielte keinen einzigen Bogie, aber zwei Birdies weniger und somit brauchte er 48 Würfe um die Runde abzuschließen. Der Leading Flight für Runde 2 wurde von Jon mit einer 51 und Georg mit einem Score von 54 komplettiert. Die vier Spieler an der Spitze waren also diejenigen die es geschafft hatten unter Par zu spielen.
Glühwein und Pizza in der Mittagspause
In der Mittagspause wurde dann der Glühwein erhitzt und zwei große Pizzen bestellt. Überraschenderweise hatte der Pizzafahrer tatsächlich sogar den Waldseilgarten direkt gefunden und das ohne jegliche Telefonnachfrage. Dadurch hatte er sich ein erhöhtes Trinkgeld verdient.
Durch die Pizza und den Glühwein gut gestärkt, startete man in zwei Flights in die zweite Runde. Ähnlich wie beim Kurs 1 sind auch beim Kurs 2 die ersten neun Bahnen einfacher als die zweiten neun. Generell ist der Kurs aber schwerer, obwohl das Par (54) einen Wurf weniger beträgt. Das zeigte sich auch dadurch das der beste Score der Runde gerade einmal eins unter Par betragen hat.
Der Kampf um den Vereinsmeistertitel wurde fast nur noch zwischen Gordian und Zvonko ausgetragen. Jon hatte mit fünf Würfen Rückstand nur noch eine theoretische Chance auf den Titel und alle anderen waren nochmal deutlich weiter weg.
In Runde zwei wurde es offen
Gordian spielte gleich zu Beginn der zweiten Runde auf Angriff und spielte auf Bahn 1 direkt einen Birdie. Zvonko spielte seinen ersten Birdie der Runde erst bei Bahn 5. Allerdings ging Gordian auf Bahn 2 zu viel Risiko ein und musste sich mit einer fünf begnügen. Zu diesem Zeitpunkt war Zvonko uneinholbar auf Platz 1 und Gordian musste sich eher darum kümmern seinen zweiten Platz nicht an Jon zu verlieren. Doch die Runde hatte gerade erst begonnen und bereits auf Bahn 3 machte er mit einem Birdie wieder einen Wurf gut. Auf den Bahnen 5 bis 7 zeigte Zvonko wie gut er Disc Golf spielen kann und schaffte auf allen drei einen Birdie. Doch dann verließ ihn wohl die Konzentration. Denn er spielte von Bahn 8 ab nur noch ein Birdie, dafür aber fünf Bogies und ein Doublebogie. Damit brauchte er 57 Würfe für die Runde.
Gordian spielte zwar auch relativ viele Bogies und ein Doublebogie, schaffte es aber trotzdem mit sechs Birdies noch mit 53 Würfen einen Wurf unter Par zu kommen und konnte sich dadurch die Führung nach zwei Runden ergattern. Jon (55) spielte den ein oder anderen Bogie zu viel, konnte zwar zwei Würfe auf Zvonko gut machen, war aber immer noch zu weit weg von der Spitze entfernt um mit den beiden Kontrahenten noch ernsthaft in Konkurrenz treten zu können. Die zweitbeste Runde auf Kurs 2 spielte Gildo mit einer 54 und schaffte dadurch noch den Einzug in das Finale.
Vor dem Finale führte Gordian also mit 101 Würfen, zwei Würfe vor Zvonko (103), der wiederum noch drei Würfe Vorsprung auf Jon (106) hatte und Gildo (109) war nochmals drei Würfe dahinter.
Das Finale wurde nicht wirklich auf einem rein neuen Kurs gespielt. Nur ein Abwurf wurde noch nie gespielt. Insgesamt gab es neun Guerilla Bahnen, die jeweils von einem bekannten Abwurf von Kurs 1 auf einen Korb von Kurs 1 gespielt wurden. So wurde zum Beispiel von Tee 11 auf Korb 6 gespielt, was fast einmal quer durch den kompletten Waldseilgarten ist. Das machte die Finalbahnen natürlich auch nicht gerade einfach, da es vor allem auch nicht immer einen klaren Fairway gab. Oder es gab einen, der zeigte aber in die völlig falsche Richtung. Daraus resultierte dann ein 9 Bahnen Kurs mit einem 32er Par.
Das Finale wurde spannend
Zu Beginn passierte noch nicht viel. Nur Gildo schaffte auf der ersten Bahn im Finale einen Birdie und somit blieb der Zwischenstand an der Spitze gleich. Bahn zwei brachte dann aber bereits schon eine Spannungserhöhung, da Zvonko mit einem Birdie einen Wurf näher an Gordian heran rutschen konnte. Doch den Rückstand sofort aufholen wollte er dann wohl doch auch nicht. Bis zur sechsten Bahn des Finales glich sich ein Unterschied immer direkt auf der nächsten Bahn wieder aus. Gordian war also immer noch zwei Würfe in Führung. Es sah ganz stark danach aus, dass nach mehrjähriger Abstinenz der Vereinsmeister mal wieder Gordian Döring heißen könnte.
Die siebte Bahn verkürzte den Unterschied zwischen beiden auf nur noch einen Wurf, da Gordian sich mit einem Bogie begnügen musste, während Zvonko das Par schaffte. Auf Bahn 8 im Finale gelang Zvonko dann ein Glanzstück. Von Tee 4 ging es auf Korb 8 und Zvonko lag mit seinem ersten Drive kurz hinter Korb 9. Er hatte also immer noch so ca. 30 Meter bis zum Korb. Da er langsam angreifen musste, feuerte er seine Scheibe in Richtung Korb und versenkte sie.
Mit einem Throw-in aus 30 Metern und einem Birdie griff er zur Führung. Gordian hatte jetzt einen Putt von ca. 15 Metern vor sich und verfehlte.
Bevor es zur allerletzten Bahn der Vereinsmeisterschaft ging, musste Gordian seine Führung wieder an Zvonko abgeben. Es lag allerdings nur ein Wurf zwischen ihnen. Zvonko hatte die Box und somit durfte er zuerst werfen. Es ging von Tee 12 auf Korb 4, zurück an die Hütte. Er warf und blieb an einem Baum hängen. Gordians Drive hingegen flog recht weit in Richtung Korb und blieb ca. 12 Meter entfernt liegen. Kein einfacher Putt auf diese Distanz. Zvonkos Annäherung gelang recht gut und es war klar, dass er den nächsten Wurf sicher im Korb versenken würde. Für Gordian galt, dass er seinen 12 Meter Putt treffen musste um sich in ein Stechen zu retten. Doch er verfehlte.
Damit konnte sich Zvonko über die zweite erfolgreiche Titelverteidung des Heads Up Freiburg Vereinsmeisters freuen. Nach 2014 und 2015 heißt der Vereinsmeister auch 2016 wieder Zvonko Slavic.