dassel12Die 10. Haus Solling Open waren von der spielerischen Leistung unserer Freiburger her genauso abwechselnd wie das Wetter an dem Wochenende des Jubiläumsturniers. Vorhergesagt war durchgängiger Schneefall und fast schon minus Temperaturen, also nicht wirklich die optimalen Vorrausetzungen für ein schönes Turnier. Zum Glück hat sich die Vorhersage nicht ganz bewahrheitet. Zwar gab es am Samstag während der ersten Runde leichten Schneefall und am Ende der Mittagspause sogar einen regelrechten Schneesturm, allerdings blieb es größtenteils trocken und teilweise sogar richtig sonnig.

Am Samstagmorgen musste sich Jon gleich am Anfang mit einem ablenkenden Problem beschäftigen. Denn während der Nacht hat sich ein Marder in seinem Bus breit gemacht. Glücklicherweise konnte der 24h VW Service nach den samstäglichen Runden nur einen losen Schlauch feststellen. Trotz allem war es „mit der beste Start den ich bisher in ein Turnier hatte“, bemerkte Jon leicht ironisch. Zumindest wurde der Samstagmorgen durch ein Novum in der bisherigen Freiburger Turnierkariere aufgewertet. Denn Freiburg 1 (Jon) und Freiburg 2 (Gorden) spielten zum ersten Mal die erste Runde eines Turniers im gleichen Flight. Es war also bereits im Vorhinein klar, dass es ein angenehmer Flight werden wird, auch wenn man sich natürlich, vor allem in Dassel, Spieler wünscht die man bisher noch nicht kennt.

Da in Dassel ja nicht nur ein Kurs sondern gleich zwei verschiedene Kurse bei dem Turnier gespielt werden, fingen die meisten Open Spieler auf dem blauen Kurs an. So fing natürlich auch der Flight mit unseren zwei Freiburger Spielern dort an. Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass man sich als Freiburger auf dem blauen Kurs heimisch fühlt, denn dieser Kurs liegt hauptsächlich im Wald und was kennt man besser als Waldbahnen wenn man ein Freiburger Disc Golfer ist? Eigentlich überhaupt nicht überraschend gelang dies Gordian bei weitem besser, denn mit 56 Würfen lag er nur 6 Würfe hinter Kurt König, dem zu der Zeit Führende. Da man allerdings das Spielerfeld in Dassel nicht gerade als schlecht bezeichnen konnte, eher das Gegenteil, bedeutete sechs Würfe Rückstand auf den ersten Platz gerade einmal eine Platzierung auf Platz 15. Jon hingegen zeigte mal wieder seine besten Leistungen und schaffte mit 67 Würfen geradeso noch eine Platzierung im unteren Mittelfeld.

In der zwei stündigen Mittagspause kam ganz am Anfang ganz kurz die Idee auf den Bus zum Service zu fahren. Aus Mangel an Motivation, aber vor allem aus Mangel an einem weiteren Auto, entschied man sich dann doch recht schnell gegen diese Aktion. Später stellte sich heraus, dass dies die beste Entscheidung überhaupt gewesen war. Als man sich dann wieder in Richtung Players Meeting aufmachen musste, wurde der bisher nicht benutzte Schirm im Auto deponiert. Beim Abschließen des Autos ging dann allerdings ein regelrechter Schneesturm los und sofort hatten beide ihre Schirme auf der Runde wieder dabei. Als ob der Wettergott die Spieler daraufhin verhöhnen wollte, schien über die Runde dann fast nur noch die Sonne.

Die zweite Runde wurde dann auf dem gelben Kurs gespielt und der ist bekannt für seine Inseln, die langen, weiten und offenen Drives, sowie für die vielen OBs und Mandatories. Kurz gesagt, er ist fast das genaue Gegenteil des blauen Kurses. Und da der Kurs auch etwas mehr im Tal liegt, hat es hier fast durchgängig recht starken Wind. Anhand der Bahnen auf denen man anfängt kann man natürlich auch immer seinen derzeitigen Leistungsstand sehen. Jon durfte auf Bahn 15, von insgesamt 16 Bahnen starten und Gordian musste den kompletten Berg zur Bahn 6 hinunter laufen.

Doch irgendetwas war am Samstagmittag dann wohl faul. Jon entschied sich ein paar OBs zu treffen, oder Mandos zu verfehlen und ihm gelang nur ein Score von 69 Würfen. So wirklich zufrieden war er damit nicht, denn „in Hesselbach war meine beste Runde 66 Würfe und da waren es zwei Bahnen mehr.“ Trotz allem war er im Gegensatz zu Gordian aber doch eigentlich recht einverstanden mit seinem Score. Denn was Gordian in der zweiten Runde gemacht hat, das konnte sich keiner der anwesenden Spieler erklären. Durch ein paar OBs oder Mandatories die verpasst wurden, lässt sich so etwas zumindest nicht mehr komplett erklären. Mit 70 Würfen, die er für die zweite Runde benötigte, machte er sich eigentlich bereits am Samstag alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung zunichte. „Selbst ich kann nicht erklären was ich da gemacht hatte“, meinte er abends nach der Runde. Der größte Schock kam dann beim Blick auf die Tabelle nach zwei Runden. Gordian hatte es mit seiner 70 geschafft, sich von Platz 15 auf Platz 44 zu katapultieren. Durch 14 Würfe schlechter, landete er 29 Plätze weiter hinten. Eindeutig nicht wirklich aufbauend.

Die zweite Nacht in Dassel ging glücklicherweise ohne einen erneuten Besuch des Marders vorbei und der Bus lief am Sonntagmorgen weiterhin ohne Probleme. Da beide Freiburger trotz teilweise extremer Verschlechterung es immer noch schafften nicht zu den aller schlechtesten Open Spielern zu gehören, durften Gordian und Jon auch wieder auf dem blauen Waldkurs starten. Jon fing recht holprig die dritte Runde an und spielte auf seiner zweiten Bahn eine 8 indem er mehrmals so in den Busch warf, dass nur noch ein drei bis vier Meter Rettungswurf möglich war. Gegen Ende gelangen ihm dann auf den schwierigen Par 4 und Par 5 Waldbahnen allerdings gute Würfe und eigentlich hätte er mit einer 65er Score auch eine für ihn gute Runde gespielt. Doch leider hat ihn die 8 am Anfang beim zusammen rechnen des Scores so verwirrt, dass er sich verrechnet hat. Somit musste er sich auf Grund der 2 Strafwürfe doch wieder mit einer 67 zufrieden geben. Auch Gordian war mit seiner dritten Runde nicht ganz zufrieden. So verschlechterte er sich um fünf Würfe gegenüber seiner letzten Runde auf dem blauen Kurs. Allerdings hatte er immer noch die 70 vom gelben Kurs tags zuvor im Kopf und konnte sich daher mit seinem 61er Score anfreunden.

Da zwei Kurse in Dassel gespielt werden, müssen natürlich auch alle Spieler 4 Runden spielen. Somit begaben sich auch unsere zwei Freiburger Spieler nun zum zweiten Mal an diesem Wochenende auf den gelben Kurs und zum vierten Mal auf eine Runde. Diese Runde sollte für Jon eigentlich die beste des kompletten Turniers werden, doch leider zerstörte er sich seine Score, ähnlich wie im letzten Jahr, auf seiner drittletzten Bahn. Die Bahn war eine eigentlich relativ einfache Inselbahn, und doch warf Jon dreimal zu kurz und musste sich dann mit einer 10 auf Bahn 13 abfinden. Gordian hingegen verfolgte sein Auf- und Ab Spiel weiterhin und legte mit einer 53 seine klar beste Runde hin. An Bahn 4 warf er zum Beispiel weit in den sich dahinter befindenden Wald hinein und lag bei Korb 13 des blauen Kurses. Die dort spielenden Masters waren völlig perplex, dass dies sein erster Wurf war. Mit einem perfekten Approach schaffte er aber trotzdem noch die 3 und somit das Par auf dieser Bahn.

„Dassel war für mich Ok, Hölle, Naja und extremst geil“, war Gordians Fazit am Ende des Turniers. Damit hatte er seine Runden perfekt beschrieben und Ralph Lehmann aus Augsburg kommentierte: „Du bist nicht der konstanteste Spieler, oder?“  Gordian beendete das Turnier mit insgesamt 240 Würfen auf Platz 33 und Jon gelang mit 275 Würfen Platz 67.

An der Spitze des Feldes gab es über das gesamte Turnierwochenende hinweg einen sehr ausgeglichenen Kampf um die Spitze. Christian Plaue konnte sich zwar, lange auf Platz eins halten, musste den aber nach Runde 4 an Dominik Stampfer abgeben. Dominik zeigte im Finale dann sein ganzes Können und gab den Sieg der 10. Haus Solling Open nicht mehr weg.