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Eigentlich ist es Schade, aber die Saison 2011 und somit auch die German Tour 2011 ist am letzten Wochenende zu Ende gegangen. Die German Tour geht bis zum 31.10. des jeweiligen Jahres und somit waren in diesem Jahr die 1. Bodensee bzw. 1. Ravensburg das letzte Turnier. Die Saison 2012 geht zwar auch gleich direkt am 05.11. in Wolfsburg wieder los, aber unsere Freiburger Turnierspieler haben sich bereits dazu entschieden, die nächste Saison erst tatsächlich im Jahr 2012 zu beginnen.

Vor allem Gordian spielte sich bei den Ravensburg Open in eine recht gute Ausgangslage für die nächste Saison. Besonders für das Turnier in Hesselbach im März werden die Startplätze wieder ganz besonders begehrt sein. Demnach wird es auch von Jahr zu Jahr schwieriger über die Warteliste einen Startplatz ergattern zu können. Es galt daher in Ravensburg viele Punkte zu sammeln.

 Gordian hatte das Glück gleich bei seiner ersten Runde am Samstagmorgen auf Bahn 1 anzufangen. Er erlebte daher den Kurs in Ravensburg gleich zu Beginn so wie er sein soll. „Gleich die ersten drei Würfe haben Metall bzw. Ketten getroffen“, so erzählte Gordian nach Runde eins. Dem Metalltreffer beim ersten Wurf wollte er an Bahn 2 gleich mal noch eins oben drauf setzen und versenkte seine Scheibe mit dem ersten Wurf im Korb. Sein erstes Turnierass und das zweite überhaupt.

Doch bei den vielen recht kurzen Bahnen konnte ja nicht davon ausgegangen werden, dass es bei nur einem Ass im Turnier bleiben wird. Aus Freiburg sollte zwar kein Ass mehr dazu kommen, aber Konrad Haarmann (Reutlingen) zeigte wie man auf Bahn 7 am Steilhang nicht in Gefahr kommt wegzurollen: Man benötigt nur einen Wurf für die Bahn. Dem ganzen aber noch nicht genug. Seppl Benthaus (Bad Nauheim) meinte in der Mittagspause noch so lapidar, wenn die jeweils ein Ass werfen, so muss er in der zweiten Runde gleich zwei Stück werfen. Gesagt, getan. Ihm gelang in Runde zwei tatsächlich das Kunststück 2! Asse in einer Runde zu versenken. Ein mir bisher unbekanntes Novum in der deutschen Discgolf Landschaft.

Aber zurück zu den richtig wichtigen Würfen. Klar Asse sind schön, aber man muss auch gut spielen, sonst bringen sie einem wenig. Seppl hat zum Beispiel auch mit 2 Assen noch eine 58 geworfen. Zu Herzen nahmen sich das aber die beiden Asswerfer der Runde 1. Denn in der Mittagspause am Samstag teilten Sie sich mit 52 Würfen die Führung. Für Gordian ist die Erfahrung in Führung zu liegen ja eigentlich nicht neu. Aber dem ist nicht ganz so. In Freiburg gibt es zwar derzeit niemanden der ähnlich gut ist wie er, außerhalb Freiburgs kommt er aber eigentlich an einige nicht ran.

Doch der Kurs in Ravensburg mit seinen vielen kurzen Bahnen muss ihm wohl recht gut gelegen haben. Denn so wirklich wollte er die Ambitionen auf einen Sieg bei einem German Tour B-Turnier auch nicht aufgeben. So folgte in der zweiten Runde von ihm ebenso einer der Topscores. Er bestätigte seine gute Leistung aus der ersten Runde und zeigte dass er auch ohne ein Ass eine 52 werfen kann. Nur Konrad Haarmann gelang es noch einmal zwei Würfe weniger (also 50) zu benötigen. Somit lag Gordian am Ende des ersten Tages mit 2 Würfen Rückstand auf Konrad auf dem zweiten Platz. Nach hinten hatte er vier Würfe Vorsprung auf Andreas Kucera (München) und fünf Würfe auf Marco Rühl (Rüsselsheim).

Der zweite Tag begann mit der Ankündigung, dass es kein Finale gäbe. Dafür sollten alle einfach eine vierte Runde spielen. Dies gab ein stilles murren bei denjenigen, die sich erstens bereits daran gewöhnt hatten am Sonntag immer nur eine Runde zu spielen (z.B. Jon), und zweitens die zum ersten Mal in einem Finale spielen würden (z.B. Gordian). Aber so richtig aufregen konnte sich auch keiner darüber, bedeutete es doch, dass man sich den ganzen Tag mit seinem Lieblingssport vertreiben würde.

Sportlich ging es für Heads Up Freiburg um den ersten Sieg eines Turnieres, oder zumindest zum ersten Mal auf dem Treppchen zu landen. Es war ja eigentlich schon immer klar, dass dies nur Gordian erreichen kann. Doch die dritte Runde sollte einen klaren Dämpfer in Hinsicht auf einen Sieg des Turnieres geben. Gordian schaffte es nicht an die guten Leistungen des letzten Tages anzuknüpfen und spielte mit einer 56 seine schlechteste Runde des ganzen Wochenendes. Der einzige Lichtblick war, dass auch Konrad (zu der Zeit Führender) mit einer 54er Runde kein Kapital aus Gordians schlechter Runde schlagen konnte. Doch man darf nie die Spieler hinter einem vergessen. Trotz einer extrem langen Nacht und vielem Alkohol gelang es Aku (Andreas Kucera) die beste Runde des Turniers zu spielen. Durch eine Score von 46 katapultierte er sich nicht nur auf Platz 1, sondern drehte auch Gordians vier Wurf Vorsprung in einen sechs Wurf Rückstand um. Konrad lag nun mit 2 Würfen hinter Aku und Gordian auf Platz drei.

Am Sonntagmittag gingen dann die Flights in Runde vier. Der Leadingfligt der Open Division begab sich im Übrigen schon zum dritten Mal in Folge in nahezu gleicher Konstellation auf die Runde. Bei der Siegerehrung meinte Konrad „er hätte noch nie einen so spaßigen, entspannten und lustigen Leadingflight erlebt wie in Ravensburg“. Aus Erzählungen konnte man erfahren dass eher Diss Golf gespielt wurde und Aku musste wohl öfters erst alle anderen vorputten lassen um sich zu beruhigen.

Die vierte Runde sollte also nochmal sehr spannend werden. Nicht nur Gordian konnte man zutrauen einen sechs Wurf Rückstand aufzuholen, sondern Aku lag auch nur 2 Würfe vor Konrad. Vor allem aber lagen beide Kroll Brüder (Emanuel und Christoph / Ofterschwang) nur einen Wurf hinter Gordian und wollten Ihm noch seinen Platz auf dem Treppchen streitig machen.

ravensburg2Dies gelang ihnen allerdings mit einer 53er Runde (Emanuel) und einer 56er Runde (Christoph) nicht wirklich. Beide verloren am Ende sogar noch einen Platz an Marco Rühl (Rüsselsheim). Aku machte es mit einer 56er Runde noch einmal sehr spannend, doch Gordian spielte zwar seine beste Runde des Turniers (51 Würfe), es gelang ihm aber nicht seinen Rückstand aufzuholen. Gerade einmal ein Wurf fehlte ihm um auf Aku aufzuschließen. Konrad ließ hingegen nichts anbrennen und lieferte eine 48er Runde ab. Somit gewann Konrad Haarman verdient die 1. Ravensburg Open.

Zum Abschluß noch ein kleines Wort über unseren zweiten Freiburger Turnierspieler. Jon spielte in Runde eins mit 64 Würfen sein schlechtestes Ergebnis und steigerte sich von Runde zu Runde (64, 61, 60, 58). Somit konnte er sich von Platz 25 nach der ersten Runde auf Platz 16 am Ende des Turniers spielen. So ganz unzufrieden war er damit nicht, auch wenn „noch einiges mehr drin gewesen wäre“.

Ergebnisse

Bilder