Nach zweijähriger Abstinenz waren die Freiburger Turnierspieler auch endlich mal wieder in Dassel dabei. In Dassel gibt es in diesem Jahr zwei Turniere (ein Challengertour und ein Majortour) was das Spielerfeld deutlich veränderte. Viele von den sehr guten Spielern haben die teilweise weite Strecke nach Dassel nicht auf sich genommen und beschränkten sich wohl auf das Majortour Turnier im August.

Dies ließ natürlich auf ein gutes Abschneiden aus Freiburg hoffen und teilweise war es auch so. Trotz allem waren natürlich immer noch genügend Topspieler aus der Gegend anwesend. Gordian kann derzeit leider nicht behaupten seine Topform zu spielen und Jon hatte noch nie wirklich mit den oberen Rängen etwas zu tun. Bei Mara sah die Fülle an Topspielerinnen fast komplett gegenteilig aus. Außer der amtierenden Deutschen Meisterin, Christine Hellstern, war jede Dame die oben mitspielen kann auch tatsächlich anwesend.

Dassel an sich ist ein Turnier das man eigentlich nicht verpassen sollte. Allein schon, da man nicht nur einen sondern gleich zwei Kurse während des Turniers spielt. Beide Kurse liegen direkt nebeneinander, so dass man sich sogar zwischenzeitlich trifft, obwohl man unterschiedliche Kurse spielt. Das ist ein Part der Dassel so interessant macht. Part zwei ist, dass die meisten auch auf dem Gelände übernachten und sich das Spielerfeld nicht so auseinanderzieht wenn jeder in seine Ferienwohnung geht.

Auf beiden Kursen ist es sehr abwechslungsreich zu spielen und doch kann man sagen, dass der blaue Kurs der Waldkurs, und der gelbe der offene Kurs draußen ist. Dazu kommt noch, dass der gelbe Kurse fast schon überladen ist mit OB: Trotz allem hat sowohl Blau offene Bahnen außerhalb des Waldes wie auch gelb Waldbahnen beinhaltet. Gespielt wird in zwei Pools. Der Open Pool spielt morgens den blauen Kurs und der Pool alle anderen Divisionen spielt gelb. Es ist eigentlich jedes Jahr eine Streitfrage was besser ist. So hat jeder seine eigene Meinung und dabei belassen wir es jetzt auch.

Nachdem die Freiburger Turnierspieler, Mara, Gordian und Jon sich Freitag Mittags um 15:00 Uhr in Freiburg auf die eigentlich 5 1/2 stündige Autofahrt gemacht hatten, kamen sie nach einem 20 km Stau und einer, an anderer Stelle, Vollsperrung der Autobahn dann um 23:30 Uhr auch endlich in Dassel an. Außer Zelt aufbauen oder den Bus richten war nicht mehr viel möglich und so ging es dann auch recht schnell ins Bett. "Ich musste am nächsten Morgen mein Zelt wieder abbauen, da ich es auf einer Bahn des gelben Kurses errichtet hatte," erzählt Jon.

Samstag morgens gab es aufgrund des deutlich früher als geplant statt findenden Playermeetings etwas Verwirrung, was aber keine größeren Auswirkungen hatte. Der ein oder andere Spieler kam zwar etwas verplant bei seinem Abwurf an, und hatte vom Playersmeeting nix mitbekommen. Aber sonst hielt es sich in Grenzen. Jon und Gordian freuten sich bereits auf den blauen Kurs, "dieser liegt mir sehr viel mehr", so Gordian. Durch das ständige Waldspielen in Freiburg fehlen einfach die Schneisen auf Kurs Gelb. Hier gilt es vor allem die Bahnen 13 und 14 heraus zu heben. Bahn 13 (Par 4) spielt einen Waldweg einen Hang hinab und am Ende (nach ca. 90m) geht es leicht rechts in eine Kuhle rein. Wenn man diese Bahn gemeistert hat, geht es zur Highway to Hell (Par 5), die tatsächlich der Namensgeber der Bahn unter der Autobahn in Lörrach ist. Hier muss man zu erst einen ca. 50 -60 m Hyzer spielen um einigermaßen in der richtigen Kurve zu liegen. Es geht wieder einen Waldweg lang und nach dem ersten Wurf liegt man, wenn alles gut lief, kurz vor dem Scheitel der Kurve. Der zweite Wurf ist dann ein längerer leichter Hyzer beim dem es drauf ankommt, zu erst einmal auf dem Weg zu bleiben. Hier liegt man bestenfalls leicht nach der Kurve mitten auf dem Weg. Klares Ziel des nächsten Wurfs ist soweit wie möglich geradeaus den Waldweg zu kommen. Denn der Korb liegt noch immer in ca. 100 m Entfernung.

Mara startete morgens auf dem gelben Kurs und hier konnte sie zeigen wie viel besser sie mittlerweile driven kann. Das Par des gelben Kurses ist 55, bei 16 Bahnen, es gibt also die ein oder andere Par 4 und Par 5. Auch hier müssen zwei Bahnen heraus gestellt werden. Zum einen die Bahn 5 (Par 5) bei der man mindestens zwei Würfe an einem Waldrand entlang benötigt um dann zum Mandatory (ca. 150 m entfernt) zu kommen, das auf der linke Seite umspielt werden muss. Der Korb steht dann noch einmal ca. 40 m im fast 90° Winkel rechts dahinter. Die andere ist Bahn 10. Hier handelt es sich um eine Doppelinsel, bei der die erste Insel sich als Zunge um einen Baum schlängelt und Insel zwei dann nochmal ca. 25 m nach dem Ende der Zunge positioniert ist. Der Korb hängt am Ende in einem umgefallenen Baumstamm. Scores in den Höhen von über 10 Würfen waren hier keine Seltenheit.

Nach der ersten Runde gab es dann die erste Überraschung. Denn die Freiburger Rangliste sah etwas anders aus als sonst. Jon hatte auf dem blauen Kurs eine 56 gespielt, was bei einem Par von 53 nur ein +3 bedeutete. Das Gordian 60 Würfe benötigt hatte, lag Jon mit vier Würfen in der Freiburger Wertung in Führung. Auch der Exil Heads Upper René war in Dassel dabei, bleibt bei diesem Bericht aber nach eigenem Wunsch außen vor.
Mara hatte keine bisherigen Vergleichsrunde, und konnte damit ihre 81 auf dem gelben Kurs nicht wirklich einschätzen. Bei den Damen lag sie damit auf dem letzten Platz und es hat etwas Überredungskunst benötigt um sie davon zu überzeugen, dass die Runde gut war.

Nachmittags, die zweite Runde startete erst um 14 Uhr (gelber Kurs) bzw. 14:30 (blauer Kurs), sollte sich auch bei Mara zeigen wie viel angenehmer so ein Waldkurs zu spielen ist. Mit 72 Würfen kam sie strahlend von ihrer Runde zurück. Vor allem hatte sie sich damit vom letzten Platz verabschiedet und bereits einen Vorsprung von vier Würfen heraus gespielt. Bei dem Freiburger Openduell wurde es langsam spannend. Obwohl der gelbe Kurs eigentlich Gordian deutlich besser liegen sollte, konnte er mit 60 Würfen gerade einmal zwei Würfe auf Jon (62) aufholen.

Abends gab es nach einem schmackhaften Abendessen im Ort dann ein gesseliges Zusammensitzen inklusive Verwendung der Kegelbahn und Jon baute auch wieder sein Zelt auf der gleichen Bahn wie am Abend zuvor auf. Sonntagmorgens ging es für Jon und Gordian wieder auf den blauen Kurs und Mara durfte sich wieder auf dem gelben Kurs beweisen. "Leider hatte es in der dritten Runde nicht ganz so gut funktioniert wie am Tag zuvor", so Jon zu seiner Leistung Sonntag morgens. Wirklich schlecht lief es aber auch nicht unbedingt, allerdings musste er mit 59 Würfen seinen zwei Wurf Vorsprung auf Gordian aufgeben. Der benötigte nämlich 57 Würfe und man sah bereits, dass sie sich in Runde 4 im Flight begegnen würden.
Mara zeigte in der dritten Runde auf dem gelben Kurs wie viel besser sie in letzter Zeit geworden ist. Im Vergleich zur Runde am Vortag auf dem gelben Kurs gelang es ihr sich um acht Würfe zu verbessern und benötigte nur 73 Würfe. Ihr Vorsprung auf den letzten Platz verringerte sich zwar um einen Wurf, aber der Kurs auf dem sie besser spielte, sollte ja noch kommen.

Im sogenannten Finale oder der vierten Runde konnten sich Gordian und Jon direkt in einem Flight direkt duellieren und am Ende triumphierte Gordian nicht wirklich überraschend mit fünf Würfen Vorsprung. Er benötigte nocheinmal 60 Würfe und konnte seinen Score aus Runde eins halten. Jon hingegen verlor etwas von seiner Konzentration und musste sich somit mit einer 65er Runde begnügen. Am Ende konnte er seinen ersten Platz in der Freiburger Wertung somit nicht halten.

Mara hingegen verbesserte sich von Runde zu Runde und spielte auf dem blauen Kurs einen 69er Score und ließ damit auf dieser Runde drei Frauen hinter sich. Das ist eine grandiose Leistung und für die Zukunft darf man wohl gespannt sein. Damit erreichte sie ihr Ziel "bloß nicht Letzte werden" ohne Probleme und landete mit insgesamt 295 Würfen auf Platz 13.
In den Open landete Gordian (237) auf Platz 31, Jon (242) auf Platz 34 und René (262) auf Platz 49.

  Ergebnisse GTO
  Ergebnisse PDGA