Genie und Wahnsinn trifft wahrscheinlich die Zustände die am Wochenende, vor allem bei Gordian, im Ostpark in Rüsselsheim geherrscht haben am besten. „Ein so inkonstantes Spiel habe ich noch nie gesehen“, gab er über seine eigene Leistung zum Besten. Dabei hatte alles so gut angefangen und auch wieder aufgehört, nur dazwischen war es nicht wirklich das Gelbe vom Ei.

Seit zwei Jahren gab es keine Freiburger Beteiligung an den Ostpark Open mehr. Das konnte man so natürlich nicht stehen lassen und daher musste sich dies unbedingt in diesem Jahr ändern. Der eigentliche Plan war in der derzeitigen Standardgruppe (Freiburg 1 - 3) nach Rüsselsheim zu fahren, doch dazu kam es leider nicht. Mara entschied sich kurzfristig dagegen mitzufahren und somit gab es ein tatsächliches oldschool Rüsselbacher Turnier.

Auf Grund eines Brückentags bot es sich auch noch an das Doubles mitzunehmen daher machten sich Gordian und Jon mal wieder Freitags morgens auf nach Rüsselsheim zum Turnier. Eine seltene Begebenheit diese beiden beim Doubles zu begutachten. „An sich war die Doublesrunde (68) deutlich besser, als viele andere die wir bisher gespielt hatten“, stellte Jon danach fest. Mit Stefan „Pe“ Pientschiek und Alessa Schwarz hatte man auch ein sehr angenehmes Doublesteam als Flightpartner.

Samstag morgens starteten die Spieler auf dem Par 74, bei 24 Bahnen, Kurs im Rüsselsheimer Ostpark. Jon startete auf Bahn 13 über den Teich und Gordian durfte auf Bahn 10 starten. Beide spielten an sich ein recht solides Golf und vor allem Gordian konnte den ein oder anderen Bogie mit ausreichend Birdies ausgleichen. Richtige Probleme bereitete ihm der Kurs nicht. Dazu ist der Kurs auch nur teilweise gemacht, da er viele eher kürzere und recht offene Bahnen beinhaltet. Erschwert wird er hauptsächlich durch ein paar Waldbahnen, das ein oder andere Mando und OB.

Mit gerade einmal zwei Bogies, dafür aber fünf Birdies gelang es Gordian nur 71 Würfe auf dem Kurs zu benötigen. Damit belegte er den siebten Platz in der Opendivision.
Auch Jon spielte eigentlich ganz gut, doch leider gelangen ihm keinerlei Birdies in der ersten Runde. Zusätzlich gab es auch noch die Sportplatzbahn, bei der es galt durch zwei Tore, jeweils Triplemandos, zu werfen. Verfehlte man das erste Tor, so musste man ein Re-Tee machen bis die Scheibe sicher lag. „Hier habe ich einen klaren Fehler gemacht drauf zu gehen, aber solche Erfahrungen muss man manchmal machen.“ Jon’s eigentlich gute Runde wurde durch die 8 auf der Sportplatzbahn sehr in Mitleidenschaft gezogen und er landete bei 83 Würfen und Platz 26 nach Runde 1.

Das war von Gordians Warte aus, nun eher das Genie. Denn eine 71 im Ostpark ist nicht schlecht, vor allem da es drei Würfe unter Par ist. Nach dem Mittagessen kam Runde 2 und somit der Wahnsinn. „Ich habe keine Ahnung was ich da gemacht habe und kann/will mich auch gar nicht mehr gut an die Runde erinnern“, so Gordians Fazit. Gestartet an Bahn 3, mit einem Birdie, fing alles noch gut an. Doch die 7 auf der Christian Plaue Gedächtnis Insel (in 2013 im Finale mit einer 12 eine klare Führung verspielt), ca. 30m um einen Baum herum und eingegrenzt von OB Linie und Bach, hatte bereits auf der zweiten Bahn eine gute Runde nur noch schwer möglich gemacht.

Auch die, im weiteren Verlauf, fünf Doublebogies halfen nicht unbedingt dazu gute Laune aufkommen zu lassen. Wenn man zusätzlich nur noch drei Birdies spielt, kommt man von den hohen Scores nicht mehr runter. Und auch auf der Sportplatzbahn wollte sich Gordian in dieser Runde den Schneeman (8 Würfe) wohl nicht entgehen lassen. Ganz nach dem Vorbild: Wer gern spielt der wirft auch viel, benötigte er in der zweiten Runde 92 Würfe. Dass dies 21 Würfe schlechter war als in der Runde zuvor war eigentlich nur noch Nebensache.

Jon startete in die zweite Runde mit dem klaren Ziel „die Sportplatzbahn besser als 8 zu spielen und wenigstens einen Birdie zu machen“. Beides gelang ihm mit Bravour. So spielte er anstatt einer 8 eine 3 und sogar zwei Birdies. Trotz allem reichte das, aufgrund von einigen Nachlässigkeiten auf anderen Bahnen, nicht zu einem besseren Score. So beendete er die zweite Runde, trotz einer Verbesserung von 7 Würfen auf nur drei Bahnen, mit 84 Würfe und somit einem Wurf schlechter als in Runde 1.

Der Frust von beiden wurde dann durch einen Teller Fleisch mit Fleisch mit Fleisch und ein paar Pommes bei einem sehr leckeren Griechen besänftigt und so konnte man Sonntagsmorgens zur dritten Runde starten.

Nach dem Wahnsinn folgt bekanntermaßen wieder das Genie. Dieses Mal startete Gordian auf Bahn 14, was wiederum ganz klar die schlechte Leistung aus Runde 2 wiederspiegelte. Vor allem die zweite Runde wollte er wohl vergessen machen, als er gleich zu Beginn ein Birdie spielte und die Sportplatzbahn mit einer 3 abschloss. „Nach gerade einmal fünf Bahnen war ich bereits 9 Würfe besser als in Runde 2“, kommentierte Gordian das Zwischenergebnis. Auch die Insel an Bahn 3 A machte ihm dieses Mal nicht so zu schaffen und auch hier schaffte er ein Par. Mit 6 Birdies und gerade einmal einem Bogie gelang es ihm seine erste Runde noch zu toppen und eine 69 zu spielen. Völlig überraschend erreichte er damit sogar noch das Halbfinale. Nicht auszudenken was alles möglich gewesen wäre, hätte er diese Leistung auch in Runde 2 erbringen können. Der Unterschied zur vorhergehenden Runde lag dieses Mal also bei 22 Würfen besser.

Jon durfte auf seiner „Lieblingsbahn“ der Sportplatzbahn starten. Durch seine doch eher schlechten Erfahrungen aus Runde 1 spielte er sehr sicher. So legte er den ersten Wurf vor das erste Tor, platzierte den zweiten vor dem zweiten Tor, verwarf dann alle Sicherheitsgedanken und zimmerte die Scheibe bei ca. 13 Meter Entfernung zum Par in den Korb. Das erste Erfolgserlebnis auf der Runde war somit bereits erreicht. Leider genehmigte er sich auch zwei Doublebogies und drei Bogies, die er aber zum Glück mit vier Birdies zumindest etwas ausgleichen konnte. „Wenn ich die beiden drei Meter Birdies nicht verputtet hätte, wäre es noch besser geworden, aber ich bin zufrieden“, zog er am Ende sein Fazit. Mit einem Score von 77 hatte er sein Ziel unter 80 zu spielen auch erreicht.

Gordians Halbfinale verlief dann nicht mehr ganz so gut, aber immerhin leistete er sich keine wirklichen Ausrutscher mehr. Doch mit den benötigten 29 Würfen konnte er auch keine Plätze mehr gut machen. Am Ende landete Gordian auf Platz 14 und Jon auf Platz 25. Bei 42 anwesenden Openspielern immerhin eine respektable Leistung.

Gewonnen hat die 10. Ostpark Open Dominik Stampfer aus Heidenheim. Vor allem seine dritte Runde stach heraus in der er mit 57 Würfen alle anderen anwesenden Spieler absolut deklassierte und somit den Sieg auch völlig verdient hat.

Ergebnisse

PDGA

German Tour Online (sobald diese online sind, funktioniert auch der Link)